Barcelona

03.10. - 07.10.2018


Reisebericht

Hermann Karg


03.10.2018 Anreise


Pünktlich um 12:45 waren die Mitreisenden des Philharmonischen Chors an der Bushaltestelle beim Landratsamt in Schwäbisch Gmünd. Der Reisebus von Omnibus Schuster brachte uns mit drei Sammelstops sicher zum Stuttgarter Flughafen, wo wir uns am Schalter von Eurowings, diesmal mit ausreichend Zeit, zum Flug EW 2520 nach Barcelona eincheckten.

Der vollbesetzte Flieger brachte uns zuverlässig in die Hauptstadt der Katalanen, wo uns dann auch „Autocares Julia“ mit einem modernen Bus in unser Hotel Hotel Catalonia-Atenas in der Avenida Meridiana brachte. Gut dass die Katalanen erst spät zum Abendessen gehen, so fanden wir in der näheren Umgebung des Hotels ausreichend Gelegenheiten die ersten Tapas und Vinos zu testen.


04.10.2018 Kloster Montserrat


Nach einem erfreulich vielseitigen Frühstück fuhren wir mit der U-Bahn zu unserem Probenlokal in der Sagrada Familia. Nach einer strengen Gesichtskontrolle unter Aufsicht unserer Anna Escala durften wir in den Nebenraum der Krypta der Sagrada, wo uns bereits Stephan Beck mit dem Barceloneser Streichquartett und dem Organisten von Sta. Maria del Mar erwartet.

Zweieinhalb Stunden nahmen wir uns Zeit, um die klangliche Abstimmung mit den virtuos spielenden Instrumentalisten vorzunehmen. Neben dem „Magnificat“ von Francesco Durante und der Bach-Motette „Lobe den Herrn, alle Heiden“ führten wir die heimliche katalanische Nationalhymne „El cant dels ocells“ in einem Satz von Jan Kopp auf. Die jungen Instrumentalisten harmonierten hervorragend mit unserem Ensemble und Stephan Beck hatte in gewohnter Manier die notwendige Balance hergestellt.

Um 12 Uhr war dann Abfahrt zum Kloster Montserrat. „Julia“ brachte uns durch die Ausläufer Barcelonas zu der rund 50km nordwestlich von Barcelona in einer idyllischen Bergwelt gelegenen Klosteranlage, wo uns erst mal ein leckeres gemeinsames Mittagessen im Restaurant „El Mirador dels Apostols“ erwartet. Es blieb uns noch ein wenig Zeit um die wunderbare Anlage bestaunen zu können, bevor wir unter den Augen der schwarzen Madonna unseren ersten Auftritt im Chor der Abteikirche absolvierten. Wir durften uns über durchweg positive Reaktionen der anwesenden Besucher freuen, mussten aber aufgrund des dichtgedrängten Programms kurz nach dem Auftritt auch wieder die Rückreise nach Barcelona antreten. Den Großteil der Mitreisenden zog es zum Auftritt der „Pianisten-Ikone“ Sir Andràs Schiff im Palau de la musica, der unter anderem die Goldberg-Variationen zum Besten gab. Heftiger Feierabendverkehr auf der Rückfahrt von Montserrat brachte den Zeitplan dann fast noch ins Wanken, aber dank der Umsicht unseres Busfahrers und seiner Risikobereitschaft einen schnellen Aussteigestopp zu ermöglichen, klappte der Besuch des Palau dann doch noch. Tapas und lokale Getränke rundeten dann den perfekten Tag vollends ab.

Auftritt Kloster Montserrat

05.10.2018 Barrio Gotico und Sagrada Familia


Mit der U-Bahn (jetzt schon mit etwas Übung und Orientierung) fuhren wir nach dem Frühstück zum Placa de Catalunya, wo uns am Beginn der Ramblas unser freundlicher Stadtführer erwartete, der mit uns durchs Barri Gòtic wanderte und uns mit einer Vielzahl von Geschichten rund um dieses berühmte Viertel versorgte. Danach wurden wir zu einem weiteren gemeinsamen Mittagessen im Restaurant „4 Gats“ (vier Katzen) erwartet.

So gestärkt konnten wir nach einer kurzen Umkleidepause im Hotel auch das nächste Highlight, die Führung durch die sensationelle Dauerbaustelle Sagrada Familia, Antoni Gaudís Meisterwerk, gut überstehen. Anna hatte uns mal wieder eine hoch kompetente Reiseleiterin besorgt, die uns wirklich jedes wichtige Detail dieser wunderbaren Kathedrale näherbrachte.

Danach gab es dann nach einer weiteren kurzen Ansingprobe unseren zweiten Auftritt in der Krypta der Sagrada Familia im Rahmen eines Gottesdienstes. Neben dem Grab Antoni Gaudís stehend, genossen wir die wunderbare Akustik. Bemerkenswert war die freundliche Zuwendung des dortigen Pfarrers, der mit der Hilfe Annas auch uns in den Gottesdienst miteinbezog. Die Gottesdienstbesucher bedankten sich mit langem Applaus für unseren musikalischen Beitrag.

Pünktlich zur Öffnung der barcelonesischen Lokale durften wir dann auch unseren Hunger stillen. Auch heute fand jeder wieder leckere Gerichte zum Probieren und auch die flüssige Nahrungsaufnahme zeigte, dass neben Wein und Wasser durchaus auch trinkbare Brauereiprodukte zur Verfügung standen.


Auftritt Krypta Sagrada Familia
Sagrada Familia (c) Hermann Karg Sagrada Familia (c) Hermann Karg Sagrada Familia (c) Hermann Karg 


Sagrada familia (c) Hermann Karg Sagrada Familia (c) Hermann Karg

06.10.2018 Gaudis Villa Batllo und Sta. Maria del Pi


Für die, die’s wollten, stand heute eine Besichtigung eines der berühmten Gaudí-Häuser auf dem Programm. Mit der U-Bahn ging’s zur „Casa Batlló“. Trotz des Massenansturms auf dieses wunderbare Wohngebäude erlag man der Faszination, mit welcher Liebe zum Detail Gaudí auch im privaten Wohnbau seine Ideen umgesetzt hat.

Heute durfte jeder sich seine Verpflegung selbst besorgen, was bei dem gastronomischen Angebot Barcelonas sicher für niemanden ein Problem darstellte.

Um 17:00 Uhr trafen wir uns dann alle wieder zur Einsingprobe in Sta. Maria del Pi, einer Kirche mitten im Barri Gòtic. Der anschließende Gottesdienst um 18.30 war dann wieder ein eigenes Klangerlebnis nach der Atmosphäre im Kloster und in der Krypta. Auch hier dankte das Publikum wieder mit langem Beifall für unseren Gesangsbeitrag.

Wer noch wollte, der konnte gleich vom Barri Gòtic weitergehen, um an der Placa d’Espanya den musikalischen „Font Màgica“ zu bewundern, wo zu vielfältiger Musik die Wasserkaskaden, die vom Nationalmuseum bis zum Placa d’Espanya farbig illuminiert waren. Die Gastronomie Barcelonas durfte danach wieder viele hungrige Mäuler mit ihren Spezialitäten verwöhnen.


Sta. Maria del Pi (c) Hermann Karg

Sta. Maria del Pi (c) Hermann Karg Sta. Maria del Pi (c) Hermann Karg

07.10.2018 Mont Juic und Abschied


Ja, wie die Zeit vergeht. Nach vier Tagen mit strahlend blauem Himmel und ebensolcher Laune drohte uns jetzt leider schon wieder der Abschied. Das Wetter hatte sich unserer Stimmung etwas angepasst, sodass wir uns mit U-Bahn und Zahnradbahn (mit dem Sicherheitsregenschirm unter‘m Arm) zum Castell de Mont Juic fahren ließen. Von diesem Castell aus hatten die Spanier dafür gesorgt, dass die Barceloneser ihre damals schon vorhandenen Unabhängigkeitsbestrebungen nicht zu weit trieben.

Nach einer Besichtigung der Anlage und einem Blick auf Barcelona hinab, mit der dominanten Baustelle der Sagrada Familia mitten drin, machten wir einen schönen Spaziergang über die vielen Treppen vom Nationalmuseum hinab zum Placa d’Espanya und der „Arenas de Barcelona“, der jetzt in ein Einkaufszentrum umgewandelten ehemaligen Stierkampfarena Barcelonas.

Hier gab es dann auch die letzte Möglichkeit einer spanischen Verköstigung, bevor uns der Julia-Bus wieder zum Flughafen brachte. Nach einem ruhigen Flug kamen wir mit unserem Bus dann wieder wohlbehalten fast Schlag Mitternacht in Schwäbisch Gmünd an.

Die Vielzahl der Eindrücke und die vielen gemeinsamen Aktivitäten hat die Chorgemeinschaft weiter zusammengeschweißt. Alle waren sich einig: „Das war wieder ein einmaliges Erlebnis“.


Placa Espanya (c) Hermann Karg Placa Espanya (c) Hermann Karg