Carl Orff - Carmina Burana

Bericht Remszeitung vom 02.06.2014


Stimmungsvoller Bogen geschlossen

Philharmonischer Chor, Chor der Pädagogischen Hochschule und Solisten führen Carmina Burana auf


Himmelsgarten. Am Samstag genoss das seit der Uraufführung im Jahr 1937 wohl populärste Stück ernster Musik, Carl Orffs Kanatate "Carmina" Burana", volle Aufmerksamkeit unter den mehr als 1000 Besuchern auf der Sparkassen-Bühne in Wetzgau. Dieses, mittlerweile das meist aufgeführte Chorwerk der Gegenwart, erzählt in den drei Teilen "Uff dem Anger", "In Taberna" und "Cour d'amour" vom ewigen Kreisen der Welt zwichen Glück und Unglück, sowie den Gegensätzen der mittelalterlichen Epoche.


Unter der musikalischen Leitung von Stephan Beck sangen der Philharmonischen Chor, der Chor der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und die Solisten Anna Escala (Sopran), Joaquin Asiain (Tenor) und Johannes Mooser (Bariton). Weitere Mitwirkende waren die Pianisten Johannes Wittmann und Thomas Noichl, sowie das Schlagzeugensemble Klaus Dreher aus Stuttgart.


Mitreißend, mit welcher Wucht die Chöre agierten. Schon der Eingang des Werks "O Fortuna", die Anklänge des Schicksals, bestach durch rhythmische Prägnanz, die sich mit unerbittlichem Metrum durch das gesamte Werk zog. Und trotz einer teils starren Rhythmik in Instrumentation und Disposition der Elemente, erreichte die Darbietung in den einzelnen Liedern eine beschwingte Lockerheit.

Die Sängerinnen und Sänger der beiden Chöre loteten die Vielschichtigkeit der Texte aus, artikulierten dezent und agierten insgesamt als vielseitige und kompakte Gruppe. Einige Texte wurden von den Ausführenden nicht nur musikalisch gedeutet, sondern verdichtet in einer sprecherischen Ebene rezitiert. Überzeugend waren, sowohl die Männerstimmen, die einen mit Wärme und Fülle des Klanges und zugleich mit energischer rhythmischer und sprachlicher Artikulation mitrissen, als auch eine klare Intonation der Frauenstimmen.


Bariton Johannes Mooser überzeugte mit einer stets intonationssicheren Interpretation. Der Tenor Joaquin Asiain unterstrich mit Überzeichnungen in Dynamik und Gestus seinen Sangespart. Anna Escala erreichte mit ihrem rund klingenden Sopran mühelos die hohen Töne und hatte dabei trotzdem eine voll tönende Stimme.


Unter Stephan Beck musizierten neben den beiden Chören auch das Klavierduo, sowie das Schlagzeugensemble ebenso kompetent, wie leidenschaftlich und impulsiv.


Diese Gesamtinterpretation der Carmina Burana strotzte vor Lebendigkeit, nie ließen die Ausführenden einen Spannungsbogen fehlen und schafften es, das Werk zu einem stimmungsvollen Bogen zu schließen.